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Von und | 9. April 2020

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Corona hat unsere Welt von jetzt auf gleich auf den Kopf gestellt. Alles ist anders. Das sich rasch verändernde Leben in Deutschland betrifft auch die Arbeitswelt. Alle, die können, arbeiten im Homeoffice.

Um die weitere Verbreitung von Covid-19 einzudämmen, stehen Laptops und Computer jetzt in Arbeitszimmern, auf wackeligen Tischen im Wohnzimmer, in der Küche  – jede nur denkbare Ecke im Haus wird zum Arbeitsplatz umfunktioniert. Für einige ist das eine ungewohnte und vielleicht sogar belastende und/oder beängstigende Arbeitssituation. Was steht an und wie können wir das Beste daraus machen?

Dieser Artikel beleuchtet – im Zusammenspiel mit unserem Online-Seminar – wesentliche Aspekte des Homeoffice. Damit du deinen eigenen Weg besser finden kannst, haben wir einige Fragen, kreative Ideen und Inspirationen eingefügt. Du? Ja, denn wir bieten dir in diesem Blogbeitrag das respektvolle „du“ an. Übungen und Impulse erreichen dich besser, wenn wir dich persönlich ansprechen.

Homeoffice in Zeiten von Corona ist nicht gleich Homeoffice sonst

Was ist anders? Eine ganze Menge. Das derzeitige Homeoffice ist eingebettet in die gesamte Corona-Situation mit all ihren rasanten Dynamiken. Durch sie wird es gerahmt und bestimmt: Angst und Unsicherheit, alles scheint ungewiss und vieles fühlt sich nach Abschied an – und damit ist nicht nur der Abschied vom Büro und den Kollegen gemeint. Hinzu kommt, dass wir lange in einer vermeintlichen Sicherheit gelebt und so nicht gelernt haben, mit Krisen und Umbrüchen in diesem Maße umzugehen. Das holen wir gerade im Schnelldurchlauf nach. Wir begreifen, dass es unberechenbare Situationen gibt, die wir weder kontrollieren noch vermeiden können. Das Jetzt, wie es gerade ist, akzeptieren zu können, ist nicht einfach.

Was kennzeichnet Homeoffice in der Corona-Krise im Vergleich zu sonst? – ein Überblick in Stichworten

  • Nicht alle wollen Zuhause arbeiten, d. h., sie würden es unter normalen Umständen nicht anstreben
  • Sie haben kaum oder wenig Erfahrungen damit
  • Es gab kaum bzw. keine Vorbereitungs- und Übergangszeit
  • Viele Bedingungen für ein möglichst reibungsloses Homeoffice sind derzeit schwerer plan- und umsetzbar
  • Homeoffice zusammen mit Partner/in und Kindern ist definitiv ein anderes (Dich interessiert, was genau damit gemeint ist? Im Online-Seminar zu diesem Thema erfährst du mehr).

Was wir erleben, ist Speedlearning

Homeoffice stellt immer einen Lernprozess dar. In gewisser Weise befinden wir uns jetzt aber, aufgrund der Corona-Pandemie, in einer Art von Speedlearning – in aller Kürze gilt es Neues zu begreifen und schnell Lösungen zu finden. Da entstehen viele Fragen, für die schnell kreative Antworten zu finden sind – z. B.: Wie funktioniert die neue Technik? Wie strukturiere ich meinen (Arbeits-)Alltag? Oder: Wie kann ich hier arbeiten, wenn meine Kinder nicht in der Kita o. Ä. sind?

Es gibt keine Fehler…

Homeoffice unter diesen Voraussetzungen ist definitiv ein anderes Homeoffice als sonst. Das sollten wir im Auge behalten und von dieser Perspektive aus versuchen, immer wieder einen gelassenen und entspannten Blick auf uns und das Arbeiten in den eigenen vier Wänden zu finden. Gleichmut und Zuversicht sind gefragt. Flexible Lösungen und kreative Ideen gedeihen vor allem in einer solchen Atmosphäre gut. Und manchmal ist es sicherlich gut, Fünfe gerade sein zu lassen. Oder wie Henry Ford so schön sagt:

„Es gibt keine Fehler, nur Lösungen“.

Homeoffice aus der Sicht frischgebackener Homeworker

Für diesen Artikeln haben wir eine kleine Blitzumfrage bei sieben Männern und Frauen gemacht, die aufgrund der Corona-Krise ins Homeoffice geschickt wurden. Sie sollten uns drei bis fünf Aspekte nennen, die sie an dem Arbeiten Zuhause herausfordern bzw. die ein Problem für sie sind. Gleichzeitig haben wir auch nach möglichen Chancen gefragt, nach dem, was sie vielleicht positiv daran erleben. Drei der Befragten hatten schon vorab erste kurze Erfahrungen mit Homeoffice gemacht, keine der Personen hatte Kinder. Die Antworten kamen in Stichworten und/oder einzelnen kurzen Sätzen. Wir geben die Antworten anonym wieder.

Technik, die wir suchen

Die Punkte, die sie nannten, spiegelten viele der typischen Herausforderungen wider, die das Homeoffice generell ausmachen. Doch es zeigte sich, dass die genannten Themen wesentlich durch die spezifische Situation geprägt sind. Beispielhaft nennen wir an dieser Stelle von den positiven und den negativen Aspekten jeweils nur einen (du möchtest mehr wissen? In unserem Online-Seminar zu diesem Thema erfährst du weitere Gesichtspunkte):

Technik: „Die IT-Struktur ist mangelhaft“ für ein gutes Arbeiten von Zuhause aus oder „fehlt noch“.

Zeit und Start in den Tag: Für eine der Befragten bietet das Homeoffice Möglichkeiten, die ihr gefallen: „(…), dass ich mir rund eineinhalb Stunden Zeit für den Weg spare und generell einen besseren früheren Start in den Tag haben kann“.

Wie sieht es konkret aus? Oder vom kreativen Umgang mit Herausforderungen

Bevor wir auf einige der Themen und Herausforderungen konkret eingehen, die das derzeitige Homeoffice ausmachen, wollen wir auf ein paar Punkte hinweisen, die uns wichtig sind: Wie auch sonst im Leben – es gibt nicht den einen besten Weg oder Umgang damit. Doch wir können unseren eigenen finden.

Das klingt ja ganz schön, denkst du jetzt vielleicht, aber wie soll ich diesen finden, wenn ich gerade sowieso nicht weiß, wo mir der Kopf steht? Das kennen wir und deshalb haben wir ein paar kreative Ideen, Tools und Inspirationen zusammengestellt, die uns raus aus dem Tunnelblick und hin zu eigenen Ideen und Lösungen bringen können.

Wir hoffen, dass sie dir Spaß machen und dabei helfen, gut durch diese bizarre Zeit zu kommen. Wähle aus, was für dich passt und gehe dann step by step. Und last but not least: Humor und eine gewisse Portion Gelassenheit können wunderbare Wegbegleiter sein: Dank Bohemian Browser Ballet kannst du testen, ob du noch Kontrolle über dein Leben hast…

In diesem Artikel schauen wir jetzt auf drei Aspekte des Homeoffice, speziell in Zeiten von Corona. Nach einer kurzen Einführung in das Thema findest du Fragen, durch die dir vielleicht besser klar wird, was für dich wesentlich ist. Und auch die ersten kreativen Inspirationen stehen hier (weitere kannst du in unserem Online-Seminar finden).

Weil ich es mir wert bin…

Duschen, Sport oder spazieren gehen? Nicht jetzt, ich muss erst noch dies oder das erledigen. So oder ähnlich reden wir vielleicht gerade mit uns selbst. Denn gerade in so herausfordernden Zeiten wie diesen, wenn die Anforderungen hoch und die Bedingungen schwierig sind, neigen wir dazu, uns selbst und unsere Bedürfnisse in den Hintergrund zu stellen. Doch gerade jetzt brauchen wir (Selbst-)Fürsorge und (Selbst-)Liebe, damit wir uns gut um uns und all das, was ansteht, kümmern zu können.

Zudem neigen dazu, die erbrachte Arbeit Zuhause anders zu bewerten als die im Büro. Von dort gehen wir – auch nach Flur- und/oder Kaffeeplausch und der ein oder anderen Ablenkung – meist mit einem guten Gefühl für das, was wir getan haben, nach Hause. Im Homeoffice ist das schnell anders. Oftmals unterschätzen wir die eigene Arbeit. Und das führt leicht dazu, dass wir uns nicht gut um uns selbst kümmern.

Wie kannst du gerade jetzt gut für dich sorgen? Was brauchst du jetzt, damit es dir gut oder besser geht? Esse ich genug und gesund? Mache ich Pausen, wenn ich sie brauche bzw. regelmäßig? Halte ich mich an meinen Feierabend oder erledige ich schnell noch mal etwas? Schlafe ich genug?

Kreative Idee:

Im Kreativen Schreiben gibt es Übungen, die uns helfen hier klar zu sehen. Bekannt ist das Tagebuch schreiben oder Journaling – vielleicht ist jetzt eine gute Gelegenheit, damit anzufangen?

Wenn man die Möglichkeit hat, das eigene Leben kreativ zu beackern, ist das ein Schutz, sogar eine Fluchtmöglichkeit. Nur so kann man manchmal überhaupt irgendwie weiterleben. Ich habe früh begriffen, dass sich etwas in dem Moment, wo man es aufschreibt, verändert. Und dass man so Dinge von sich abwehren kann. Das war für mich schon öfter Überlebensreflex“.  Doris Dörrie

Halte inne, nimm dir etwas zu trinken oder meditiere, wenn du magst. Und dann schreibe los.

Kreative Inspiration:

  1. Beim seriellen Schreiben geht es darum, einen Satzanfang immer wieder neu aufzuschreiben und zu vollenden. Denk nicht lange nach, wenn du diesen Satzanfang aufschreibst und ergänzt: Weil ich es mir wert bin, werde ich… (5-10x)
  2. Brief von deinem weisen Ich aus der Zukunft an dich in der jetzigen Situation. Liebe/r XY, … Was für eine bizarre und herausfordernde Zeit… Du kannst diesen Brief mit der Hand schreiben und immer mal wieder anschauen, wenn du magst. Oder du schreibst ihn als Mail und schickst dir diese über Futureme in die Zukunft. An dem von dir vorgesehenen Tag wirst du diese in deinem Mailpostfach finden. Du darfst gespannt sein.

Business as usual oder wie strukturiere ich den Ablauf meines (Arbeits-)Alltags neu?

Setze ich mich mit den Kids zuerst an den Tisch oder checke ich schnell erst einmal die Mails? Oder kümmere ich mich erst einmal in Ruhe um mich selbst? Yoga wäre ein schöner Start in den Tag – oder?

Während üblicherweise für die meisten die Tage durch den Weg zur Arbeit, die Abläufe bei dieser und unsere Freizeitgestaltung strukturiert sind, sieht das jetzt ganz anders aus. Uns fehlen die externen Taktgeber und auch die soziale Kontrolle ist eine andere. Gut in den Tag zu starten ist für eine unserer Befragten besonders wichtig: „Es ist wie der erste Satz im Roman oder die Frage, wie ich in einen Film komme, der Start zählt, mir scheint hier noch mehr als im Büro“.

Eigentlich geht es darum, für sich zu prüfen: Wie viel von meinen üblichen Routinen möchte ich beibehalten? Können sie mir dabei helfen, am Ball zu bleiben, weil mir der Rhythmus so vertraut ist? Oder möchte ich lieber die Gunst der Stunde nutzen und mir das, was ansteht, neu zusammen puzzeln? Oder sieht mein derzeitiger Alltag so aus, dass jeder Tag neu zu gestalten ist? Wann starte und wann beende ich meinen Arbeitstag?

Wie und wofür auch immer wir uns entscheiden. Zuerst ist zu klären, wie gerade die  Tagesaufgaben und das Leben Zuhause konkret aussehen. Was ist geblieben und was ist neu hinzugekommen?

Kreative Inspiration:

  1. Vielleicht kann es hilfreich sein, sich dazu ein Cluster zu machen. In der Mitte eines Blattes steht „Was steht an?“ oder „Was habe ich zu tun?“ Mach einen Kreis darum. Immer wenn dir jetzt etwas dazu einfällt, dann ziehst du einen gerade Strich, malst einen Kreis und schreibst deine Idee, d. h. die Aufgabe, in diesen. Vielleicht ergibt sich aus einem der Punkte direkt ein neuer. Gut so, dann geht der Strich von diesem Kreis aus und bekommt am Ende eine Umrandung. So fährst du fort, bis dir nichts mehr einfällt. Achtung! Es kann gut sein, dass dir später noch etwas einfällt. Super, dann schreibt es noch dazu.
  2. Oder du startest deinen (Arbeits-)Tag damit, 10 x „Ich. Heute. Hier“ aufzuschreiben und zu ergänzen, was du heute tun möchtest.

Not macht bekanntlich erfinderisch – Technische Tools und digitale Lösungen

Ohne digitale Technik kein Homeoffice, könnte man salopp formuliert sagen. Doch welche Tools sind für das konkrete Arbeiten sinnvoll? Hier ist nicht der Ort, um die Fragen und Lösungen rund um die technischen Herausforderungen eines Homeoffices ausführlich zu besprechen. Doch dazu haben sich andere gute Gedanken gemacht:

Pauline Schnor hat auf Gründerszene Tipps von Gründern dazu veröffentlicht, wie die Umstellung klappen und welche Technik dabei unterstützen kann. Nicht nur für Startups…

Wir wissen, dass dich noch mehr derzeit beschäftigt und bewegt. Deshalb haben wir ein Online-Seminar für dich aufgenommen. Hier wird es um diese Themen des Homeoffice in der Corona-Krise gehen:

– Jonglieren ist kein Aufschieben
– Stay connected oder Kaffeetrinken in dieser Online-Zeit
– Tu, worauf du Lust hast!
– Beweg dich oder beweg, was dich bewegt
– Wo ist mein Arbeitsplatz und wie sieht der aus?
– Humor ist das Händewaschen für die Seele

Nimm dir Zeit und komm vorbei. Wir freuen uns auf dich!

Zum Online-Seminar „Homeoffice ist nicht gleich Homeoffice!“

 


Bildnachweis: AdriaVidal – stock.adobe.com

Dorothea Lüdke

Dorothea Lüdke ist Autorin, Schreibcoach, Kunst- und Kreativtherapeutin. Zudem verbindet sie Coaching kreativ mit Yoga und Tanz, humorvoll und leicht – auch als Heilpraktikerin für Psychotherapie. Im Schreibcoaching-Salon Schöneberg in Berlin bietet sie künstlerisch-kreative Einzelcoachings und Gruppenevents für Menschen in Wandlungsprozessen an. An der Psychiatrie der Charité erhält sie – zusammen mit Susanne Diehm – eine Förderung des Gesundheitsfonds für eine monatlich stattfindende Workshopreihe zur Entlastung und Stärkung von Pflegenden. In der Europäischen Künstlergilde für Medizin und Kultur (www.eukmk.eu) engagiert sie sich für den verstärkten Einsatz Künstlerischer Therapien als wichtigen Beitrag für Gesundheit und Wohlbefinden. Ehrenamtlich arbeitet sie als Sterbebegleiterin im Hospiz Schöneberg-Steglitz.

Susanne Diehm

Susanne Diehm ist Autorin und Bloggerin, Master of Creative and Biographical Writing, Kunst- und Kreativitätstherapeutin. Sie ist auf Initiative von Prof. Dr. Jalid Sehouli mit Schreibprogrammen zur Gesundheit an der Frauenklinik der Charité aktiv. Ihr Buch "Mit Schreiben zu neuer Lebenskraft" ist beim Kösel-Verlag erschienen. Darüber hinaus berät sie Kliniken, Rehas und andere Organisationen, wie sie das Schreiben als wirksames Instrument zur Gesundheitsförderung einsetzen können. An der Psychiatrie der Charité erhält sie die Förderung des Gesundheitsfonds für ein Konzept zur Entlastung und Stärkung von Mitarbeitern in der Pflege. In der Vorstandsarbeit der Europäischen Künstlergilde für Medizin und Kultur setzt sie sich für eine ganzheitliche Medizin ein.

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